Das ging schnell. Nur 9 Tage nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln hat Trainer Achim Beierlorzer eine neue Anstellung gefunden – beim Ligakonkurrenten Mainz 05. Dort wird er Nachfolger des ebenfalls erst kurz zuvor geschassten Sandro Schwarz. Auch die Mainzer stecken im Keller der Tabelle, somit heißt es für Beierlorzer wiederum Abstiegskampf.
Der 51-Jährige hatte seinen Job in Köln erst in diesem Sommer begonnen. Nach dem peinlichen Aus im DFB-Pokal beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken sowie der folgenden Niederlage bei Fortuna Düsseldorf hatten die Verantwortlichen die Reißleine gezogen und Beierlorzer beurlaubt. Auch dort hat man einen Nachfolger bereits verpflichtet. Es ist Markus Gisdol, der zusammen mit dem neuen Manager Horst Heldt den neuerlichen Abstieg verhindern soll. Die Kölner liegen mit nur 7 Punkten auf dem vorletzten und damit einem direkten Abstiegsrang. Die Mainzer haben immerhin zwei Punkte mehr geholt, liegen aber mit Platz 16 auch nur auf dem Relegationsrang.
Dass man in Mainz von Beierlorzer trotz der mageren Punkteausbeute bei seinem Wirken in Köln überzeugt ist, macht Sportvorstand Rouven Schröder klar: “Bei sachlicher und inhaltlicher Betrachtung ist Achim Beierlorzer ein typischer Trainer für Mainz 05. Er ist ein akribischer und reflektierter Fußballfachmann, der eine enorme persönliche Entwicklung genommen hat.”
Achim Beierlorzer beerbt Sandro Schwarz
Auftaktgegner für Beierlorzer mit seinem neuen Team wird die TSG Hoffenheim sein. Keine leichte Aufgabe, haben die Hoffenheimer sich doch durch zuletzt viele Siege schon bis auf Rang 5 vorgekämpft. Und mit 20 Punkten hat man mehr als doppelt so viele Punkt wie Mainz 05 eingefahren. Auch die Vertragslaufzeit seitens der Mainzer drückt viel Vertrauen in Bierlorzer aus. Er unterschrieb gleich bis 2022. Diese Aufgabe kann er aber wohl nur dann vollumfänglich erfüllen, wenn ihm in dieser Saison der Klassenerhalt glückt. Mit 12:30 Toren hat man die meisten Gegentore der gesamten Liga kassiert, alleine acht an der Zahl bei der Auswärtspartie in Leipzig. Damals wirkte es, als fiele die Mannschaft mental auseinander. Als man danach dann auch noch 2:3 zu Hause gegen den 1. FC Union Berlin und somit einen Aufsteiger verlor, ging die Zeit von Sandro Schwarz in Mainz zu Ende.
Seit dem 2. Aufstieg im Jahr 2009 spielen die Mainzer ununterbrochen in der höchsten deutschen Spielklasse, der Bundesliga. Dies könnte nun ein Ende nehmen. Prominente Vorgänger hat Beierlorzer in Jürgen Klopp (jetzt FC Liverpool) und Thomas Tuchel (jetzt Paris St. Germain) in ausreichender Zahl. Er muss nun sehen, dass er an deren Erfolge in Form des Klassenerhalts anknüpft. In der vorigen Saison waren die Mainzer mit 43 Punkten guter Zwölfter geworden. Davon ist man aktuell auch nur zwei Punkte entfernt – genau diese fehlen aber eben. Beierlorzer soll diese Lücke nun rasch schließen, was mit diesem Mainzer Kader keine einfache Mission wird.
